Freitag, 18. September 2009

Angekommen im Nirgendwo

Sehr verehrte Leser und Leserinnen, liebes Tagebuch


Wie sie vielleicht schon aus dem Titel entnehmen konnten, bin ich jetzt endlich angekommen, im Nirgendwo. Stanthorpe. Nachdem ich diesen Namen mehrfach in Zusammenhang mit einfach zu bekommender, recht gut bezahlter Arbeit hoerte, dachte ich mir, nachdem ich zuvor 2 wundervolle und ereignisreiche Wochen an der Kueste verbracht habe, mache ich mich doch einfach mal auf den Weg dahin. Hab ja sonst nix vor.

Nun, der Weg dahin ist ganz bestimmt noch das Beste an der ganzen Aktion. Mein erster im Alleingang versuchter Versuch zu hitchhiken, war absolut klasse. Hab schon drueber nachgedacht, dass die ganzen Monate jetzt nurnoch zu machen, aber dafuer bin ich wahrscheinlich doch schon zu alt (Sonne, Fuesse, Muedigkeit bishin zu annaehernd vollkommener Erschoepfung). Aber was man dabei an Erfahrung sammelt und an Leuten kennenlernt ist einfach fantastisch und nur zu empfehlen. So kam es, dass ich eine junge Aboriginalhasserin kennenlernte die gerade ihren Sohn abholen wollte und einen ganz klassischen Fahrstil drauf hatte. Desweiteren einen stark taetowierten Burschen der mir mit ganzem Stolz sein gerade frisch Erworbenes darbot (auch noch all die anderen, waehrend der Fahrt, auch die von seinen Kindern, man hat der viele...). Ausserdem durfte ich in ner noblen 4WD Kutsche mitfahren, deren Besitzer grad auf dem Weg vom Urlaub an der Sunshinecoast zum Golf spielen in Tenderfield waren. Inklusive 2 Freibier in nem Highwaypub und jeder Menge lustiger Erzaehlungen ueber das australische Ruhestandsleben. Das vorherige Pappschild basteln mit einer verdammt netten Tankstellenangestellten war auch nicht zu verachten.

Mit insgesamt 7 lifts bin ich dann, nach einer recht frischen (ca. 4 degrees) Zwischenuebernachtung im Schlafsack, hatte ich die 300km hinter mich gebracht und bin vorerst noch sehr gluecklich angekommen in Stanthorpe.

Der Weg zum Workinghostel Queensland Backpackers war schnell erfragt, jedoch minderten die 3 auf dem selben Weg seienden deutschen Backpackerinnen schon etwas meinen Erfolgsjubel. Sie waren an dem Tag entlassen wurden, weil sie nicht mehr fuer ihren Hungerlohn arbeiten wollten. Nunja, hauptsache Geld sagte ich mir. Dort angekommen jedoch erfuhr ich, dass das Hostel fuer male backpackers wohl noch ca. fuer 4 Wochen ausgebucht ist. Toll dachte ich mir, werde ich wenigstens nicht dort ausgebeutet. Eine Nacht im hiesigen groessten Pub spaeter, mit Schlafgelegenheit mit Schlafsack auf dem Fussboden, da ich zum Glueck rechtszeitig die im Bett wohnenden Bed Bugs ausfindig machen konnte, rief ich also in dem etwas entfernteren Workinghostel an. (gestern war das) Ausgebucht 1 Woche, aber Arbeit fruehestens Mitte Oktober.

Kurzum, ich ging zur Ortsansaessigen "workforce" Mitarbeiterin, die mich mit Verweis auf sofortige Benachrichtigung bei einem moeglichen Arbeitsangebot zu meinem jetzigen Standort schickte. 10km vom im Nirgendwo liegendem Stanthorpe entfernt, ohne Anbindung an oeffentlichen Transport. Die erste Nacht hab ich hinter mir, den Gestank hab ich aus meinem caravan mittlerweile raus, jetzt musste ich hier erstmal fuer eine ganze Woche buchen fuer 100 bugs (rund 65 Euro). Falls ich nicht an dem Schimmel in meinem Kuehlschrank oder an giftigen Spinnen im undichten Wohnanhaenger oooder an der Langeweile hier kreppiere, werdet ihr sicher bald wieder von mir hoeren.


Euer Christianimnirgendwo

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