Mittwoch, 20. Januar 2010

Sylvester und Trip von Sydney nach Melbourne

Ich hatte jetzt mal wieder so lange keine Zeit, nein ich bin ehrlich, keine Lust, hier etwas einzutragen.
Letztes Mal war ich ja gerade genau in den wichtigsten Festtagen. Nun ich bin mehr oder weniger froh das Weihnachten jetzt schon so lang vorbei ist.
Nachdem ich entschlossen hatte den gedankenlosen Ort Port Macquerie zu verlassen, ich glaube es war am 26.12.09, bot es sich direkt an mit 2 netten Deutschen und ihrem Campervan mitzufahren, um garantiert Sydney bis Sylvester zu erreichen. Das sollten sich als 4 ereignisreiche aber auch recht anstrengende Tage herrausstellen. Allein mit 2 Maedels ist auf die Dauer ja so ne Sache, aber im Endeffekt bin ich noch ganz gut damit weggekommen. Wir verbrachten 2 Tage in dem australischen Newcastle, was wir aber nicht sehr geniessen konnten, da die 2 ihr Auto darauf vorzubereiten hatten, es zu verkaufen. Ausserdem schliefen wir noch eine Nacht neben einem Mueckenverseuchten Sumpf, in der mich ungelogen soviele gestochen haben wie noch nie zuvor in meinem Leben, da ich mich intelligenter Weise neben dem Zelt umgezogen habe und dann hinein bin. Das hatte zur Folge, dass mir ca, 150 000 dieser Kreaturen gefolgt sind und das Summen sich Hitverdaechtig wie eine Oper von Verdi angehoert hat (nicht das ich wuesste wie sich eine Oper von Verdi anhoert, aber es war echt voll krass!).
Ja viel mehr ist in den Tagen nicht passiert, ich wurde noch ziehmlich gut bekocht, nochmal ein Dankeschoen an dieser Stelle =). Und dann kamen wir auch schon in Sydney an, ohne uns grossartig zu verfahren (Wunder).
Die 2 hatten sich geplanter Weise schon 3 Monate im Voraus ein Hotelzimmer ueber Neujahr gebucht, weshalb sich mir dann sehr praktisch der Van als Schlafmoeglichkeit bot. Wir sind am 30. in Sydney angekommen und hatten also noch einen Tag um durch die Stadt zu bummeln und massig australische Bekanntschaften zu Treffen die einem zufaellig ueber den Weg laufen. Es schien tatsaechlich so, als ob wirklich jeder den Festtag in Sydney verbringen wollte. So auch Hans und Felix und ihre Freunde, mit denen ich ja vorher schon gereist bin und Yuki, der Japaner den ich in Stanthorpe kennengelernt habe. Mit den Leuten habe ich dann auch ins neue Jahr gefeiert, und zwar genau zwischen dem Opernhaus und der Harbour Bridge, dem ganzen beruehmten Quatsch also. Nachmittags hab ich mich mit Yuki getroffen und dann sind wir durch die Stadt gerannt und haben getrunken und gefeiert. Dann haben wir uns mit den anderen getroffen und sind zwischendurch nochmal durch die Stadt gerannt. Genau so wie es sein soll ;D
Dann habe ich an der Schlange zur Toilette auch noch ein paar nette Bekanntschaften gemacht, von der sich eine als priviligiert fuer den obligatorischen Neujahrskuss erwies.
So habe ich dann noch eine knappe Woche in Sydney mit dem Maedchen verbracht, konnte kostenlos in dem Haus schlafen und hab tolles afrikanisches Essen bekommen. Ich konnte mich dann doch wieder losreissen und bin dann mit dem Zug in den bekannten Nationalpark Blue Mountains gefahren.
Der entspannte Ort dort hiess Katoomba und ich habe dort 3 Naechte verbracht. Tagsueber habe ich ein paar nette Fotos gemacht, bin am Tag bestimmt 3000 Stufen auf und ab gelaufen und 20 km. Am ersten Abend wurde gefeiert mit 2 Franzosen in einem Pub, wo dann auch noch einige Gaeste einfach ihre Gitarre ausgepackt und losgelegt haben. Am naechsten Tag bin ich eben 8h allein durch die Berge gelaufen. Am Abend habe ich dann einen Schotten und einen Hollaender kennengelernt, mit dem es am naechsten Tag nocheinmal auf eine Tour ging und am Abend gab es mal wieder (zur Abwechslung, haha) den tollen Goon.
Dann hiess es Mal wieder Abschied nehmen vom ruhigen Landleben und es ging ein weiteres Mal nach Sydney. Ich habe dann 2 Naechte bei einem Freund von meiner Sylvesterbekanntschaft gewohnt, wir waren Essen und im Kino, und dann musste ich mich wieder auf den Weg machen, bevor ich noch vollkommen das Reisen vergessen wuerde.
Als naechstes auf dem Plan stand mit verschiedenen Fortbewegungsmitteln nach Melbourne zu kommen. Das hat insgesamt dann ungefaer 2 Wochen gedauert und war mal wieder verdammt erlebnisreich. Ich versuche mal das Wichtigste wiederzugeben und den Rest zusammenzufassen oder so.
Yuki brachte mich am 12. Januar oder so zum Bahnhof in Sydney. Mit dem Zug gings dann ungefaer 120km suedlich zu einer der letzten Stationen auf dem Weg. Nach dem Ort hatte ich mich schon vorher etwas erkundigt, wohl aber nicht genug, da ich nur wusste das dort ein Zeltplatz ist. Was ich nicht wusste war, das es keinen Supermarkt gab und auch keine Kochmoeglichkeit und ich hatte in kluger Vorraussicht natuerlich kein Essen eingekauft. Ich bin also 2km gelaufen mit all meinem Gepaeck und dann habe ich gluecklicher Weise einen Lift von einem aelteren australischen Paerchen zu dem Platz bekommen. Ansonsten haette ich noch 2 weitere Tausend Meter laufen duerfen. Dort angekommen wurde mir das Debakel bewusst, kurz vor dem Hungertod zu stehen. Also habe ich mich nach dem Zeltaufbau nocheinmal zu meinen Freunden im Rentenalter begnuegt und ihnen von meinem Problem berichtet. Nach einigem hin und her mir ein Fahrrad zu geben um zum naechsten Ort zu fahren, haben sie mir letztendlich Abendbrot und Fruehstueck am naechsten Tag angeboten. Perfekt. Wir sind dann noch zusammen Angeln am Fluss gegangen, haben leider nichts gefangen und ich war dann noch schoen im Meer baden. Dann gab es essen, dann hab ich allein Lagerfeuer gemacht und ganz entspannt mit vollem Magen geschlafen. Nach dem Fruehstueck hat der Mann mich auch noch in den naechsten Ort gefahren, in dem ich mir einen anderen Zeltplatz suchen wollte. Da hier aber immernoch grosse Ferien sind und waren, war das mal viel zu teuer, weshalb ich nach einem Tag da rumlaufen mit Gepaeck und versuchtem Trampen mit dem Zug bis zur letzten Station gefahren bin. Am Bahnhof habe ich dann noch eine aeltere Australierin kennengelernt, die mich dann mit zu ihrem Haus gefahren hat und mich bei ihr im Vorgarten hat uebernachten lassen. Mit dem Traumstrand gleich um die Ecke, einem schoenen Sonnenuntergang und einer Familiengeschichtenerzaehlung, gab es am naechsten Tag noch einen kostenlose Dusche im Haus und die Dame brachte mich auch noch wieder an den Highway. Mal wieder voll stark.
Dann war also wieder Trampen angesagt. Es schien eine schlechte Gegend dafuer zu sein, da ich Stunden wartete und bis auf kleine 10km Lifts nichts passierte. Bis mich dann 3 deutsche Backpacker mitnahmen, die auch nach Melbourne unterwegs waren. Das war ein weiteres mal ziehmliches Glueck. Wir haben dann Barbeque zusammen gemacht, in einem Fluss gebaden und dann noch ein Feuer am Abend an einer guten Stelle zum draussen uebernachten. Da das Auto jedoch mit dem ganzen Gepaeck und 4 Leuten sehr eng war, beschloss ich mich am naechsten Tag nur zum Highway fahren zu lassen und dann wieder mein Glueck zu versuchen.
Es lief dann ungefaer wie am Tag zuvor ab. Stundenlang in der Sonne an der Strasse stehen ohne Glueck, und dann wiedereinmal deutsche Kollegen, in der selben Zusammenstellung 2 Jungs und ein Maedchen, die mich retten sollten. Sie waren gerade auf dem Weg zu ihrem Courchsurfinghaus, wo ich mich dann einfach mal parasitenmaessig mit eingeklingt habe. Somit gab es 2 weitere kostenlose Uebernachtungen fuer mich. Der Host war wahnsinnig nett, wir konnten wirklich machen was wir wollten, er hat uns dann noch zum Speerfischen mitgenommen (Schnorcheln mit einem Speer um Fische zu fangen), was aber wieder mal nicht erfolgreich enden sollte. Ausserdem waren wir auf einer Insel, auf der tatsaechlich auf jedem Baum 1 Koala hockte. Wir konnten sogar einen streicheln und ganz wunderbare Fotos machen! Am Abend gab es mal wieder den Lieblingsfreizeitspass der Australier, ein Barbeque. Ungefaer 30 Australier Musik von einem Didgeridoo, Gitarre und Trommeln und Essen machten diesen wieder zu einem unvergesslichen Abend.
Danach ging es dann noch ein Stueck weiter mit den Dreien, zu dem sogenannten Wilson Promotory Nationalpark. Hans und Felix hatten den Weg da schon zurueckgelegt und haben das ganz besonders empfohlen. Und ganz besonders war es dann auch, wunderschoene Berge, Waelder und Straende, sodass ich mich dort dann hab rausschmeissen lassen nach einer gemeinsamen Wanderung. Da ich dann ohne Auto unterwegs war konnte ich mal wieder problemlos die Campinggebuehren auf dem Platz sparen. Die Nacht war brachte dann noch eine nette Begegnung mit sich. Schon vorm Schlafengehen sind mir die Schilder aufgefallen, man solle doch das Essen nicht ins Zelt tun, sondern im Auto lassen, da ansonsten die kleinen niedlichen Wombats ganz scharf darauf werden. Da ich aber dummerweise wie gesagt gerade kein Auto mehr zur Hand hatte, habe ich einfach mal die Warnung ignorieren muessen, was mir einen naechtlichen Besuch bescherte, der gewissen Alptraumsequenzen lieferte. Aufgewacht mit einem etwas auf meinem Beinen aber noch ausserhalb des Zeltes, trat ich so schnell ich konnte einfach zu und konnte verhindern, dass jenes Wesen mein Zelt noch weiter aufreissen konnte. Nun hatte ich also ein Wombatloch in meinem Zelt und aber keine Probleme mehr einzuschlafen, nachdem ich erfinderischer Weise mein Essen kurzerhand auf einen Baum gepackt habe.
Australien ist echt verrueckt soviel ist sicher.
Am darauffolgenden Tag musste ich dann noch einen Lift aus dem Park heraus bekommen, da ich mich nicht so fit fuehlte den 2 Tagesmarsch bis an den suedlichsten Festlandpunkt Australiens zu vollfuehren. Schade. Nach einer knappen Stunde war ein Lift fuer die 60km bis zum naechsten Ort gefunden, in dem ich mich dann ersteinmal zu der Touriinfo begab. Ich brauchten neue Karten fuer die restlichen 200km nach Melbourne. Nach einem halbstuendigen Kaffeeklatsch maessigem Gespraech ueber Wombats und Nationalparks und Reisen, bekam ich dann den Tipp, einfach mit einem Bus nach Melbourne zu fahren. Der war verdammt guenstig, ich musste jedoch noch 2 Stunden warten. In denen suchten wir gemeinsam im Internet nach einem passenden Hostel fuer mich, telefonierten rum und hatten toll viel Spass in der Information. Ausserdem ass ich dann noch schoene fish & chips und dann war auch schon der Bus da. Im Endeffekt nahm ich dann ein ganz anderes Hostel aber trotzdem nochmal vielen Dank an der Stelle fuer die nette Zeitueberbrueckung ;)
Ja und soviel zu meinen Erlebnissen die unter der Ueberschrift erlebt wurden sind. Oh Gott ich bins echt nicht mehr gewohnt so lang am PC zu hocken.
Ja nun sitze ich ueber eine Woche spaeter immernoch in der Melbourner Bibliothek. Allzu viel erlebt habe ich hier jedoch nicht. Nach meiner Ankunft habe ich den Brasilianer wiedergetroffen, den ich in meiner letzten halben Stunde beim Fruehstueck im Hostel in Sydney kennengelernt hatte (eine Nacht war ich noch dort). Ich kam hochgelaufen und da begegnete er mir, obwohl er mir eigentlich ein ganz anderes Hostel empfohlen hatte. Zufaelle passieren staendig.
Wir waren dann direkt zusammen feiern. Extrem witzig in nem afrikanischen Club und diversen anderen, alles fuer umsonst, mit vorher trinken =).
Und am naechsten Tag war ich dann vollkommen krank. Das zog sich dann ueber die naechsten Tage, das ich nicht viel unternehmen konnte, aber ganz entspannt ab und zu mal durch die Stadt geschlendert bin. Das war ganz in Ordnung zum krank sein in dem Hostel, nicht zu laut. Leider konnte ich auch nicht mit anderen zum Australien Open, aber so hats mich ja dann eh nicht interessiert.
Somit die letzten 2 Naechte war ich dann wieder halbwegs fit und wir konnten wieder auf die Piste =)
Nach meiner Wombatattacke hatte ich vor 2 Tagen dann auch noch einen Opossumattacke, das weiche suesse Tierchen hat mir meine Hand zerkratzt. Australien.
Jetzt muss ich recht schnell beenden, da die Zeit fast abgelaufen ist. Ja heut Abend gehts nochmal ans feiern und morgen werde ich dann die Stadt verlassen. Ersteinmal ein Stueckchen Richtung Westen, die sogenannte Great Ocean Road, dann wuerde ich gern zurueck und nach Tasmanien. Aber davon gibts dann bestimmt beim naechsten Mal zu berichten. Soviel bis jetzt,

Euer ChristianinMelbourne