Donnerstag, 24. Dezember 2009

Einmal im Kreis und eine unbesinnliche Weihnacht

Nun sind doch schon wieder3 Wochen seit meinem letzten Eintrag vergangen. Also moechte ich euch, werte Blogleser, wenigstens nicht zur heiligen Nacht enttaeuschen und beschere euch jetzt mit einem weiteren Auszug aus den Reisen des Christian Schulz, diesmal, wer kann es ahnen, ein weiteres Mal aus dem sonnenverwoehnten fernen Land, dass da heisst Australien.

Beim letzten Mal befand ich mich ja schon 3 Tage in dem gemuetlichen Port Macquerie. Diesen Aufenhalt hatte ich dann noch auf insg 2 Wochen ausgedehnt, da ein Musikfestival ein paar Tage spaeter anstand. Und wer mich ein wenig kennt, der wird wissen, dass ich mir das nicht entgehen lassen konnte. Also hiess es, in Vorfreude auf jenes Event noch eine knappe Woche chillig totzuschlagen.

Da gab es ein ereignisreiches Wochenende, an dem ich fast zum ersten Mal in einen Nightclub gegangen waere, was ja nun so gar nix fuer mich ist (so richtig mit langer Hose und Schuhen und so). Bin dann aber doch lieber auf ne Privatparty von spontan kennengelernten Australiern.

Die Wochentage liefen hauptsaechlich zwischen Pool und Strand ab.

Dann war es endlich soweit, und unsere Irisch-Deutsche Crew brach gemeinsam auf Zelte zu kaufen. (ich bin jetzt stolzer Besitzer eines nicht wirklich regenfesten 20euro Zeltes) Wir hatten uns alle fuer das Festival als Volunteers eintragen lassen und mussten gerade einmal 5h arbeiten um das komplette Wochenende fuer umsonst durchfeiern zu koennen. Ich durfte beispielsweise die Tickets einsammeln und Baendchen verteilen, was zwar in ein verdammt verwirrendes Spiel ausartete, da die komplette Veranstaltercrew keinen Plan hatte, dass war dann aber nach 5h zum Glueck vorbei.

Vom Festival selbst moechte ich jetzt nicht so viel berichten, es war ziehmlich angenehm, mit lauter Musik und hunderten neuen australischen Bekanntschaften und ein wenig Alkohol.

Nachdem der Ausnahmezustand nach 2 Abenden wieder vorueber war, hatte ich mir schon einen Plan zurechtgelegt mich von dem Staedtchen zu verabschieden und mal wieder die Deutschen vom Beginn meiner Reise aufzusuchen. Ohne sie also zuvor noch einmal telefonisch erreicht zu haben und nur mit einer vagen Vermutung ueber ihren Aufenthaltsort, machte ihc mich am folgenden Montag auf den 400km langen Weg. Am Abend zuvor habe ich noch Calle kennengelernt, einen Schweden der in die selbe Richtung reisen wollte. Im Gegensatz zu mir, moechte der 19jaehrige nach Australien nicht Radfahren, aber 3 oder 4 Jahre um die komplette Welt segeln. Leute gibts.

Somit musste ich also zum ersten Male nicht allein Trampen, sondern in Begleitung, was sich an dem Tag als kleines Unglueck herausstellen sollte. Ein netter deutscher Backpacker fuhr uns ersteinmal ganz entspannt zum km entfernten Highway und den ersten Lift sollten wir von da aus auch ganz problemlos bekommen.

Perfekt war dann noch, als die nette Frau uns fragte, ob wir nicht (es war grad Mittagszeit anyway) einen Krokodilkuchen essen wollen. Ein bekanntes Restaurant dafuer lag direkt auf unserem Weg. Am Abend zuvor hatte Calle gerade noch davon erzaehlt, dass er gern einmal Krokodilfleisch essen wuerde. Gesagt, getan, in dem Restaurant hab ich dann auch noch zufaellig einen Franzosen aus dem 500km entfernten Stanthorpe wieder getroffen. Und weiter ging die Fahrt, bis zu einem verheerenden Rastplatz. Auf jenem Platz, wo sich die Hoelle auf die Erde versetzt zu haben scheint, haben wir in 2 einhalb h bestimmt 70 Autofahrer gefragt, ob sie uns nicht mitnehmen koennten. Normalerweise fragt man vielleicht 3 oder 4 und hat Glueck, aber niemand aber auch niemand fuhr in die Richtung oder wollte uns mitnehmen. Letztendlich brachte uns ein 25 Jahre durch Australien getrampter DJ zu einem besseren Spot, von dem aus wir dann sehr schnell Glueck hatten, und von einer junggebliebenen Hippiedame die restlichen 200km gefahren wurden. Wir hoerten die Stunden in dem Auto sehr entspannenden Didgeridoo-Trance oder soetwas, da sie auch gerade von einer Party heimfuhr und noch recht angeschlagen wirkte. Gegen Abend kamen wir dann doch noch an unseren Zielort Lennox Head an, knapp unter der Partyhochburg Byron Bay. Dort blieben wir fuer 2 Naechte und lernter auch gleich wieder eine Gruppe von jungen Australiern kennen, die sich interessanter Weise von der Kirche kannten. Sie luden uns dann direkt zu ihrem Barbeque ein, was einfach nur perfekt war. Den naechsten Tag verbrachten wir dann auch noch mit ihnen.
An dem Tag konnte ich dann auch doch noch Hans und Felix, die deutschen Bekanntschaften erreichen. Sie hielten sich dummerweise schon 60km suedlich auf, wo ich ganz locker in 2h erneut hingetrampt bin.
So traf ich die 2 dann nach 3 Monaten nur telefonischem Kontakt in Eavans Head wieder.
Zusammen sind wir dann noch eine Woche in ihrem Ford Falcon unterwegs gewesen, spaeter sind auch noch ihre Freunde, ein deutsches Paerchen, dazugestossen. Ich habe die Zeit immer kostenlos in meinem Zelt uebernachtet, beispielsweise an einer Klippe direkt am Meer. So fantastisch am Morgen das Zelt aufzumachen.
Hauptsaechlich sind wir von Strand zu Strand gefahren, unterbrochen von einem Ausflug in einen der zahlreichen Regenwaelder, wo dummerweise gerade mein Kameraakku schlapp gemacht hat. Ich war verdammt begeistert von den riesigen von Lianen umschlungenen Baeumen und den Tieren, wie zB. suessen Blutegeln. Wunderbar.
An den Straenden waren die anderen immer auf der Suche nach den besten Wellen um zu surfen. Ich hab mich auch ein paar mal darin versucht, jedoch sind deren Boards eigentlich total ungeeignet fuer anfaenger, da zu klein. Ich bin dann meistens auf dem Bodyboard mitgesurft, auf dem man ja einfach nur liegen, und nicht aufstehen muss. Macht auch Spass, ist nur viel einfacher. Wenn ich dazu keine Lust hatte habe ich Fotos von den andern beim Surfen gemacht.
Die Woche war extrem entspannt, ich muss aber sagen, dass ich dann jedoch den Kontakt zu anderen Leuten zu vermissen begann. Ich musste sogut wie kein Englisch sprechen, dass war ziemlich ungewohnt. Am Ende sind wir nun wieder zurueck nach Port Macquerie gefahren, und hier sitze ich nun bei 30 Grad im Schatten am 1.Weihnachtsfeiertag.
Gestern habe ich mit den Leuten die schon vor der Woche hier waren ein schoenes Barbecue gemacht, direkt am Meer und mit richtig leckerem Essen. Ich glaube somit habe ich noch das Beste draus gemacht, da so eine wirkliche Weihnachtsstimmung hier ganz und garnicht aufkommen moechte. Auch Lieder wie White Christmas koennen da nicht wirklich Abhilfe schaffen, aber was solls.
Jetzt gerade vermisse ich euch alle Zuhause, ohne Familie und Freunde kann es einfach nicht richtig schoen sein. Aber die Festtage sind ja bald wieder vorrueber und zu Sylvester versuche ich dann bei der groessten Party, naemlich in Sydney zu sein. Wenn das klappt wird das sicher ganz witzig, vom Erfolg oder Nichterfolg kann ich euch dann sicher beim naechsten Mal berichten.
Soviel um wieder auf nen aktuellen Stand zu kommen,
ich wuensche euch allen noch eine Frohe Weihnacht und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Bis dann
euer Christianinderweihnachtsdepression

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen